Clever Geld anlegen - Strategie ist Trumpf
Wo sollte man sein Geld anlegen? Einfache Frage. Die nicht so einfache Antwort: Es kommt drauf an. 10 Prozent seines Einkommens legt der deutsche Bürger durchschnittlich für Geldanlagen zur Seite.
Anlagemöglichkeiten gibt es von klassischen Geldanlagen wie Tagesgeld- oder Festgeldkonto über risikoreiche Geldanlagen wie Aktien und Fonds bis hin zu Investition in Sachwerte wie Kunst, Wein, Autos und vieles mehr.
Klassische Geldanlagen • Immobilien • Wertpapiere • Sachwerte • Online Trading • Besondere Anlageformen
Die Voraussetzungen, die jeder Anleger mit sich bringt sind verschieden. Vor der Entscheidung wo Sie ihr Geld investieren möchten müssen einige grundsätzliche Fragen geklärt werden.
Wo liegen die Prioritäten bei einer Geldanlage? Steht Sicherheit ganz oben auf meiner Liste oder ist mir ein möglichst hoher Gewinn wichtig? Wie viel Geld prozentual von meinem Einkommen kann kann ich einsetzen? Und wie viel absolut? Wie lange kann ich auf das angelegte Geld verzichten? Möchte ich sehr passiv investieren oder möchte ich vielleicht lieber proaktiv agieren?
Die 3 wichtigsten Einflussfaktoren für ihre Geldanlage
Risiko, Rentabilität und Liquidität sind die drei wichtigsten Einflussfaktoren für ihre Investments. Wichtig zu wissen: Diese 3 Faktoren konkurrieren miteinander (siehe: „Magische Dreieck der Geldanlage“). Wird ihnen maximale Rendite, stets verfügbares Kapital und gleichzeitig absolute Sicherheit versprochen ist das Angebot meistens unseriös.
Das Modell zeigt deutlich, dass bei seriösen Investments immer nur zwei dieser drei Ziele erreichbar sind. Eine höhere Rendite und Liquidität haben sie gewöhnlich beispielsweise bei Aktien und Wertpapieren. Dafür müssen sie ein erhöhtes Risiko in Kauf nehmen. Gehen sie bei ihrer Geldanlage ein sehr kleines Risiko ein leidet dafür Rentabilität und/oder Liquidität.
6 verschiedene Anlagemöglichkeiten
Im folgendem geben wir Ihnen einen Überblick möglicher Geldanlagen. Wo Sie am besten investieren ist nicht nur eine Frage ihrer finanziellen Möglichkeiten und Ziele, sondern auch eine Frage des persönlichen Charakters und Mindsets.
Klassische Geldanlagen
Sparbuch – Geld anlegen wie zu Omas Zeiten
Das Sparbuch ist immer noch, gemessen an der Häufigkeit, die beliebteste Form der Geldanlage bei den Deutschen. Es ist eine einfache, praktische und sichere Sparform beziehungsweise Geldanlage. Der Preis für die hohe Sicherheit ist der unverschämt niedrige Zins von unter 0,1 Prozent per anno. 60 Sparbücher im Vergleich.
Das Sparbuch ist kostenlos und es fallen keine Gebühren an. Als Geldanlage im klassischem Sinn ist es nicht empfehlenswert. Da die Inflationsrate das Zinsniveau für Sparbücher übersteigt, verliert Ihr Geld sogar an Wert.
Für die Vermögensbildung ist das Sparbuch gut geeignet, für die Vermögensvermehrung nicht. Zudem sind keine Geldbewegungen auf andere Konten möglich. Ein weiterer Verwendungszweck des Sparbuches ist die Hinterlegung von Mietkautionen gemäß §551 BGB (als sogenanntes Kautionssparbuch).
Tagesgeldkonto - verzinstes Konto ohne festgelegte Laufzeit
Ein Tagesgeldkonto ist vor allem für Sparer vernünftig, die über dessen Guthaben täglich verfügen möchten. Tagesgeld ist eine flexible Form der Geldanlage. Die Verzinsung ist in der Regel ein wenig höher als beim Sparbuch. Die Verzinsung kann sich aber täglich nach oben oder unten verändern. Tagesgeld-Vergleich: Bestes Tagesgeldkonto 2022.
Es besteht zudem aus Steuerspargründen die Möglichkeit das Tagesgeldkonto auf Ihr Kind zu übertragen. Ihrem Kind ein eigener Freibetrag bei Kapitalerträgen in Höhe von 801 € zu.
Festgeld – Ersparnisse auf längere Zeit binden
Eine höhere Verzinsung als beim Tagesgeld winkt bei einem Festgeldkonto. Voraussetzung ist, dass sie ihr Geld über einen bestimmten Zeitraum fest anlegen. Die Laufzeit beträgt dabei zwischeneinen Monat und maximal 10 Jahre. In dieser Zeit kommen sie nicht an ihr Geld heran. Festgeldkonten online vergleichen.
Devisenkonto - Von Kursschwankungen profitieren
Bei einem Devisenkonto können sie von Kursschwankunegn profitieren. Es besteht aber logischerweise das Risiko von Wechselkursverlusten. Die Verzinsung ist höher als bei einem Tagesgeldkonto, allerdiengs kommen bei An- und Verkauf der Währungen Konvertierungsgebühren auf sie zu. Fremdwährungskonto-Vergleich.
Anstatt ein Fremdwährungskonto bei einer deutschen Bank zu eröffnen besteht die Möglichkeit der Geldanlage direkt im EU-Ausland.
Bausparen – zur Baufinanzierung, nicht als Geldanlage
Ein Bausparvertrag macht aufgrund seiner sehr niedrigen, wenn überhaupt vorhandenen Zinsen, keinen Sinn. Beliebt ist das Bausparen in Deutschland für den späteren Bau einer Immobilie. Als Baufinanzierung kann diese Möglichkeit teilweise sinnvoll sein. Bausparen Vergleich.
Kapitallebensversicherung – unflexible, teuer und intransparent
Eine Lebensversicherung macht als reine Geldanlage überhaupt keinen Sinn. Sie ist eine Kombination aus Absicherung und (eben) Geldanlage. Durch die sehr langen Laufzeiten ist ihr Geld gebunden. Verluste entstehen bei vorzeitigem Ausstieg.
Die Auszahlung ist garantiert: Im Todesfall als auch bei Ablauf des Vertrages. Außerdem werden die Sparerträge zum Teil wieder gemindert, da die Versicherung einen Anteil zur Absicherung des Todesfallrisikos behält.
Immobilien
Im Vergleich zu den klassischen Geldanlagen beginnt bei Immobilien der Bereich, der trotz Inflationsrate eine Gewinn abwerfende Variante darstellt. Generell können sie als Investor Immobilien als Renditeobjekt nutzen oder als Investor Geld anlegen.
Die Krux bestand in der hohen Anlagesumme. Mittlerweile besteht die Möglichkeit zum Kauf einer eigenen Immobilie Crowdinvesting zu nutzen. Hierbei könne sie in der Regel schon mit 500 Euro einsteigen bei Höchstgrenzen von 10.000 Euro. Das von Ihnen eingezahlte Kapital erhalten Sie nach einem überschaubaren Zeitraum von einigen Monaten oder wenigen Jahren gut verzinst zurück. Vergleich: Crowdinvesting in Immobilien.
Wertpapiere
Aktien – Erfahrung zahlt sich aus
Beim Erwerb von Aktien kaufen Sie einen Anteil an dem jeweiligen Unternehmen. Wenn der Wert des Unternehmens steigt, dann steigt auch der Wert Ihrer Aktie. Zudem erhalten Sie als Aktionär am Jahresende eine Prämie, die Dividende. Die jährlichen Renditen von DAX und anderen Indizes betragen durchschnittlich 8 Prozent.
Ansonsten ist der Erwerb von Aktien eine riskante Anlagemöglichkeit mit der Möglichkeit hoher Gewinne. Verständlich erfordert der Handel mit Aktien genaue Kenntnisse des Umfeldes. Hier ist Proaktivität gefragt. Aktives Investment eben im Gegensatz zu passiven Investment.
Anleihen und Pfandbriefe – sichere Gelanlage mit wenig Zinsen
Bei Anleihen handelt sich um Wertpapiere, bei denen sich ein Unternehmen oder ein Staat Geld leiht, sogenannte Staatsanleihen. Sie gelte als sichere Geldanlage, dafür ist das Zinsniveau unattraktiv. Sie bringe kaum Rendite.
Als Käufer von Anleihen gewähren Sie dem Unternehmen oder dem Staat einen Kredit und bekommen dafür Zinsen. Das Einzige Risiko für den Anleger besteht darin, dass der Staat oder das Unternehmen pleite gehen was unwahrscheinlich ist.
Derivate und Zertifikate – Geld anlegen für Profis
Bei Derivaten ist Proaktivität gefragt. Wetten auf zukünftige Entwicklungen von Aktien, Rohstoffen oder Devisen benötigen Fachkenntnisse, wenn sie hier was möglich ist, hohe Gewinne in kürzerer Zeit einfahren möchte. Unerfahrene Anleger können genauso gut Roulette spielen.
Zertifikate sind eine komplizierte Form der Derivate. Ihr Ertrag richtet sich nach der Entwicklung ausgewählter Börsenprodukte. Beide Produkte erfordern Erfahrung, das richtige Mindset und andere Faktoren.
Green Bonds – Grün gewinnt
Mit Greenbonds, einer Form der schon beschriebenen Anleihen, unterstützen Sie nachhaltiges Wirtschaften. Sie legen Ihr Geld in Projekte an, die besonders nachhaltig und klimafreundlich sind. Das kann zum Beispiel der Bau von Windkraftanlagen sein.
Fonds und ETFs – mehr als nur ein Trend
Fonds (Investmentfonds) fassen viele unterschiedliche Aktien zusammen und reduzieren dadurch das Verlustrisiko (Risikostreuung). Es ist sehr unwahrscheinlich, dass alle im Fonds vertretenden Unternehmen gleichzeitig an Wert verlieren.
Eine spezielle Form von Fonds sind EFTs, auch Indexfonds genannt. Sie bilden die Entwicklung von Börsenindizes wie dem Dax oder dem Nikkei nach. Da EFTs nicht von einem Manager gesteuert und verwaltet werden entfallen Kosten für dessen Verwaltung.
Fonds und EFTs sind für Kleinanleger und Einsteiger gut geeignet. Bei dieser Anlageform ist man schon mit unter 100€ dabei.
Sachwerte
Kunst, Antiquitäten, Musikinstrumente, Autos, Schuhe, Taschen, Wein
Nachfrage schafft sich das Angebot selber. Ist etwas begehrt steigen die Preise. Davon betroffen sind alle möglichen Sachwerte (Wirtschaftsgüter). Diese alternativen Geldanlagen können alles Mögliche sein. Immobilien, Rohstoffe, Edelmetalle, Kunst oder Sammlerstücke.
Oder aber wertvolle Sneaker oder Lego Modelle wie der LEGO Millennium Falke. Viele Investoren kaufen Wein oder Whiskey, nicht um ihn zu trinken, sondern um ihn gewinnbringend weiterzuverkaufen. Seltene Oldtimer oder limitierte Sondermodelle haben teilweise unglaubliche Wertzuwächse.
Mit Sachwerten sind sehr hohe Gewinne möglich. Man sollte sich dabei auf ein Themengebiet konzentrieren und sich im Laufe der Zeit gute Fachkenntnisse aneignen.
Gold – der Klassiker
Das Edelmetall Gold gilt als sichere Geldanlage und wird besonders gerne als Absicherung in Krisenzeiten eingesetzt. Im Zeitraum von 1970 bis Mai 2020 brachte Gold im Schnitt einen Wertzuwachs von etwa 6,45 Prozent pro Jahr. Im Schnitt waren das 0,5 Prozentpunkte weniger als der Weltaktienmarkt. Gold ist allerdings heftigen Schwankungen unterworfen.
Von Vorteil ist die Steuerfreiheit, wenn das gekaufte Gold vor seinem Wiederverkauf mindestens 1 Jahr in Ihrem Besitz gehalten wird. Ein Bankschließfach oder ein sicherer Safe wäre vorteilhaft. 1 Kilo reines Gold hat derzeit einen Wert von rund 60.000 Euro.
Wegen der hohen Schwankungen im Goldpreis empfiehlt sich das Edelmetall als Anlagenmix mit anderen Investitionen. Wer sein Geld in Gold anlegen möchte, kann als Alternative Goldaktien bzw. Gold-ETFs heranziehen.
Besondere Anlageformen
Bitcoins – Millionen möglich, aber risikoreich
Mit Bitcoins oder anderer Kryptowährung lassen sich (potenziell) in kurzer Zeit hohe Gewinne realisieren. Wie immer: Hohe Gewinne entstehen durch Glück (sollte man sich nicht drauf verlassen) oder durch Fachkenntnisse, Geduld und Disziplin.
Siehe auch Thema: Mit Kryptowährungen Geld verdienen.
Crowdfunding – Investment in Startups
Beim Crowdfunding investieren Sie als Teil einer Gruppe, der Crowd, in Startups. Diese jungen Unternehmen benötigen gegebenenfalls aus diversen Gründen eine Fremdkapitalisierung, beispielsweise durch Crowdfunding.
In der Regel handelt es sich um langfristige (meist 3-10 Jahre) Anlagen mit potenziell hohen Renditen.
Genossenschaftsanteile erwerben – die sichere Geldanlage
Als Alternative zu klassischen Geldanlagen wie Tagesgeld oder Festgeld bieten sich Investitionen in Genossenschaftsanteile an. Durchschnittlich gibt es auf Genossenschaftsanteile 1,5 % bis 5,0 % Zinsen pro Jahr. Zusätzlich besteht ein Anspruch auf eine Gewinnbeteiligung in Form von jährlichen Dividenden, die meist erst bei Kündigung der Anteile ausgeschüttet werden.
Genossenschaften gibt es in unterschiedlichen Bereichen wie Landwirtschaft, Wohnungsbau, Banken- oder Energiesektor. Im Besitz von Genossenschaftsanteilen sind Sie sowohl Mitglied als auch Miteigentümer der Genossenschaft. Sie gilt als traditionell und sehr sichere Geldanlage bei einer Konkursquote von gerade Mal 0,1 Prozent.
Online Trading
Trading beschreibt den kurzfristigen Kauf und Verkauf von Finanzinstrumenten wie Wertpapieren, Währungen, Rohstoff-Zertifikaten oder CFDs. Damit ist dieses "aktive Investment" praktisch das Gegenteil von langfristig geplanten Investitionen.
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Trading ist ein Handwerk. Und man kann es lernen! Trading wird meistens als ein Job mit hohem Risiko beschrieben. Dem muss ich - da selbst Retail Trader - widersprechen. Jedenfalls von der nicht-menschlichen Seite her.
Mit einem Demokonto lässt sich zeitlich unbefristet üben, sich eingewöhenen und lernen. Hält man sich an das vorgegebene Geld- und Risikomanagement und investiert 1 bis maximal 2 Prozent seines eingesetzten Gesamtkapitals "kann eigentlich" nicht viel schief gehen. Warum verlieren dann rund 70% der Retail Trader? Weil sie sich nicht an die wichtigen vorgegeben Regeln und ihre Trading Methode halten. Gier, Angst und Ungeduld fordern ihren Tribut.